Arbeit bei Sturm

Ein seltsamer Winter. Keine einzige Phase, die es mir erlaubt, mit Öffis wohin zu fahren und gleich mit Schneeschuhen loszuwandern. Dafür eine ungewöhnlich hohe Nachfrage nach sauberen Fenstern. Wegen Sturmböen mit 100 km/h müssen wir aber einen Auftrag um einen Tag verschieben und nutzen die Zeit in meiner Werkstatt. Qader näht „Selbis“, das sind unsere Mikrofaserüberzüge für die Teleskopstangenarbeit, die so heißen, weil wir sie selber nähen, und während dessen schließe ich das Fahrrad wieder an den Anhänger an, nachdem ich diesen wochenlang zerlegt hatte. Seine Federgabeln waren schon sehr lang in Verwendung, und aus Sicherheitsgründen wollte ich auf stärkere Federgabeln upgraden. Da diese aber ein Sondermaß von 11 statt 10 cm Achsbreite haben, musste ich den ganzen Rahmen adaptieren. Ein enorm kompliziertes und teures Unterfangen. Drei Wochen habe ich nur damit verbracht. Wegen des nach unten zunehmenden Schaftdurchmessers musste ich neue Halterungen entwerfen und schweißen lassen. Wegen der größeren Achsbreite spezielle Nabendynamos einbauen lassen. Und die exakte Positionierung und seitliche Führung der Gabeln ist eine eigene Herausforderung. Zum Glück ist nach viel Mühe, vielen vielen einsamen Werkstattstunden mit interessanten Podcasts, viel ausgegebenem Geld und auch einigem an Ärger letztendlich alles gut gegangen. Das Fahrrad ist nun wieder einsatzbereit.