Die Schafberg Challenge

Für einen Auftrag, der viele Tage braucht, ist auch einmal eine komplizierte Anfahrt drin. Mit vollgepacktem Anhänger, Austattung für drei Mann. Drei, ja, denn es wird der zweite Arbeitstag eines neuen Mitarbeiters. Ich habe noch keine Ahnung, welchen Eindruck er bisher von meinem Unternehmen hat und ob er bleiben wird, aber ich muss ihn gründlich in den Arbeitsprozess einplanen.

Am Sonntag um 9 Uhr fahre ich im 5. Bezirk von meiner Garage los. Um 10 Uhr setze ich mich am oberen Ende der Kreuzgasse in die sonnige Ecke des Cafés Buon Giorno, esse eine Gulaschsuppe und blättere in der Sonntagskrone, ohne irgendwas zu Ende zu lesen. Um 10.30 geht es dann die steile und elendslange Czartoryskigasse hinauf, mit fast 100 kg hinten dran und ohne Elektromotor, auf den Schafberg und weiter auf den Klampfelberg. Zwischendurch geht es einmal steil bergab und ich genieße das neue Fahrgefühl, mit den perfekt sanften, extrem starken Federgabeln des Anhängers dahinzusausen. Gut, dass ich in der Werkstatt immer im Bewusstsein gearbeitet habe, dass jede einzelne Schraube für mein Leben oder meinen Tod relevant sein kann.