Als Kunde hat man meist kaum Einblick in die Kalkulation eines Handwerkers. Mir selbst waren bisher zum Beispiel die Lohnnebenkosten auch nur in Relation zum Bruttolohn klar. Aber wie die einzelnen Posten nun in Relation zu dem Preis stehen, den die Kunden bezahlen, das wollte ich endlich einmal herausarbeiten. Das Ganze ist natürlich eine Momentaufnahme. Wenn die Kalte Progression weiterhin nicht abgeschafft wird, wird beispielsweise der Anteil der Lohnsteuer weiter steigen. Nehme ich dann ein geringeres Nettoeinkommen meiner Mitarbeiter in Kauf, um den Stundensatz im Einklang mit den allgemeinen Lohnerhöhungen anzupassen, oder kompensiere ich die Kalte Progression, werde dafür im Branchenvergleich immer teurer, erhalte aber die Kaufkraft meiner Mitarbeiter? Das lässt sich nur ausprobieren. Sinkt die Nachfrage, müssen wir Abstriche beim Lohn machen. Steigt sie, ist ein Lohn möglich, der gute Mitarbeiter langfristig motiviert. Investitionen, wie aktuell ein neuer Mitarbeiter, können langfristig stärker zu Buche schlagen als erhofft. Es gibt keine absolute Wahrheit, die richtige Kalkulation ist immer ein Prozess.
